Konstruktion: Attribution:Klammern

In Deutschland hält SmartStax gleich drei Ministerien auf Trab: Das Verbraucherschutzministerium unter
{
KE:BezugsausdruckMinisterin Ilse Aigner
(KE-lex:(_)
KE:KlammerausdruckCSU
)KE-lex:(_)
}
, Philip Röslers Wirtschaftsministerium ( FDP ) und das Gesundheitsministerium ( FDP ) . Die EU-Spielregeln sehen eine Zustimmung der nationalen Regierungen vor.

Diese Konstruktion konstituiert die Konstruktionsfamilie Attribution:Klammern

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Attribution

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Sekundäre_Information:Klammern

Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:

Konstruktionstyp:

Graphematische Konstruktion

Struktur/Form der Konstruktion:

X (Y)

Mit der Konstruktion Attribution:Klammern wird in verkürzter Form eine KE:Klammerausdrucksprachliche oder inhaltliche Angabe über einen KE:BezugsausdruckBezugsausdruck gemacht. Die KE:KlammerausdruckAngabe folgt dabei i.d.R. unmittelbar auf das KE:BezugsausdruckBezugswort und wird von einer öffnenden und einer schließenden KlammerKE-lex:(_) umschlossen. Im Einklang mit der Mutterkonstruktion Sekundäre_Information:Klammern haben die KlammernKE-lex:(_) die Funktion, den KE:KlammerausdruckKlammerausdruck bzw. dessen Denotation als im Zusammenhang nachrangige Information zu markieren.

Ist der KE:BezugsausdruckBezugsausdruck ein Satzglied oder Satzgliedteil, so entspricht die Konstruktion einer sekundären Prädikation, in welcher entweder der KE:BezugsausdruckBezugsausdruck vor der öffnenden Klammer eine Argumentstelle des vom KE:KlammerausdruckKlammerausdruck denotierten Prädikats füllt oder umgekehrt. Die Konstruktion hat den Status einer Phrase; der KE:BezugsausdruckBezugsausdruck bildet den Kopf der Phrase. Die lexikalisch festen KlammernKE-lex:(_) können somit als Elemente einer graphematischen Syntax aufgefasst werden. Da der KE:BezugsausdruckBezugsausdruck in den meisten Fällen nominal ist, stellt seine Erweiterung durch die Konstruktion eine Form der Attribution dar. Dabei können - trotz Fehlen eines entsprechenden Verbs - allein durch die Filler der KE und das Verhältnis zwischen diesen - verschiedene Frames aufgerufen werden (vgl. Ziem et al 2023).

Die Attribution:Klammern-Konstruktion hat mehrere Tochterkonstruktionen. Als welche davon die Konstruktion interpretiert wird, hängt wesentlich von der Interpretation der beiden Kernelemente ab:

  • Handelt es sich bei beiden KE um Werte oder wird eines der KE explizit (z.B. durch Anführungszeichen oder sprachlichen Systemwechsel) als sprachlicher Ausdruck ausgezeichnet, so erfolgt i.d.R. eine Interpretation als Entsprechung:Klammern.

Auch am dritten Tag der Feuer war die Brandursache noch unklar - in der Vergangenheit wurden ähnliche Feuer immer wieder durch Brandstiftung verursacht. Die bisherigen Kosten der Brandbekämpfung werden auf über
{
KE:Bezugsausdruck1,6 Millionen Dollar
(KE-lex:(_)
KE:Klammerausdruck1,2 Millionen Euro
)KE-lex:(_)
}
geschätzt . Im Hinterland des berühmten Küstenortes Malibu flüchteten Hunderte Anwohner vor den Flammen aus ihren Luxusvillen.

  • Verweist der KE:Klammerausdruckeingeklammerte Ausdruck auf eine Eigenschaft des Denotats des KE:BezugsausdruckBezugsausdrucks X oder auf einen mit ihm assozierten Begriff, so erfolgt i.d.R. eine Interpretation als Einordnung:Klammern.

Mit jeder guten Parade und jedem starken Spiel von Fiedler verschlechtert sich inzwischen die Position von Kiraly, dem immer das größere Potenzial nachgesagt wurde. Zum Jahreswechsel verzichtete Hoeneß auf das Ziehen einer Option , die
{
KE:BezugsausdruckKiralys Vertrag
(KE-lex:(_)
KE:Klammerausdruckgültig bis Juni 2004
)KE-lex:(_)
}
automatisch bis 2006 verlängert hätte . Der ungarische Nationaltorhüter, der seit Januar auch dreimal verletzt war - zuletzt mit einem Muskelfaserriss in der Wade nach einem Torjubel in Hannover - schweigt seit Wochen beharrlich, wenn er nach seinen Plänen befragt wird.

  • Gibt der KE:Klammerausdruckeingeklammerte Ausdruck Hyponyme des Denotats des KE:BezugsausdruckBezugsausdrucks X an oder referiert auf Gattungen/Entitäten, auf welche die im KE:BezugsausdruckBezugsausdrucks X eingeführte Eigenschaft zutrifft, so erfolgt i.d.R. eine Interpretation als Konkretisierung:Klammern.

Zunächst fällt der Blick aber auf die Großverlage, wobei sich DuMont Schauberg aus Köln als erster gemeldet hat. Hinzu kommen jene , die schon vor fünf Jahren über einen Einstieg verhandelten : erstens die Holtzbrinck-Gruppe , zu der auch die ZEIT gehört , zweitens
{
KE:Bezugsausdruckdie WAZ-Gruppe
(KE-lex:(_)
KE:KlammerausdruckWestdeutsche Allgemeine , Neue Ruhr Zeitung , Neue Rhein Zeitung , Braunschweiger Zeitung
)KE-lex:(_)
}
, und drittens habe es damals auch mit dem Axel Springer Verlag ( Bild , Welt ) Gespräche gegeben , heißt es beim SZ-Verlag . Die Not war so groß, dass sogar die Suche nach einem deutschen Milliardär begonnen hatte, der Verleger hätte werden wollen.

  • Werden Bezugswörtern Werte zugeordnet (zum Beispiel in mehreren koordinierten Klammerkonstruktionen), so erfolgt eine Interpretation als Zuordnung:Klammern.

Koalitionsfavorit ist Schwarz-Gelb (27 Prozent). Es folgen
{
KE:BezugsausdruckRot-Grün
(KE-lex:(_)
KE:Klammerausdruck20 Prozent
)KE-lex:(_)
}
, die große Koalition von Union und SPD ( 19 Prozent ) und SPD-FDP ( 7 Prozent ) . Bei den FDP-Anhängern fallen die Koalitionspräferenzen deutlich zu Gunsten von CDU/ CSU aus (57 Prozent), nur 7 Prozent wollen eine Kooperation mit der SPD.

Aufgrund der Knappheit der Konstruktion wird sie häufig in Aufzählungen (Listen u.Ä.) verwendet.

Weiterführende Informationen

Die Konstruktion ist auf die schriftliche Modalität beschränkt. Wenn eine Instanz der Konstruktion vorgelesen werden soll, so können die lexikalisch festen KlammernKE-lex:(_) durch Pausen realisiert, der davon eingeschlossene KE:KlammerausdruckKlammerausdruck intonatorisch stark abgesetzt werden. Eine solche Realisierung ist aber - anders als bei "gewöhnlichen Parenthesen" - als sekundär und markiert zu betrachten. Anders als bei diesen ist eine alternative Realisierung der KlammernKE-lex:(_) durch Gedankenstriche oder Kommata gleichfalls als stark markiert zu betrachten.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

PhraseAnderes
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.33 - -
Modalität

schriftlich

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

(_)

Gemeinsam mit den Anführungszeichen bilden die KlammernKE-lex:(_) die Klasse der einzigen echt paarigen Zeichen (Bredel 2008: 82). Aus historischer Sicht lag die Funktion von KlammernKE-lex:(_) laut Klein (1998) und Bredel (2008: 139) zunächst darin, "(verzichtbare) Kommentare eines Autors" als solche zu kennzeichnen, davon ausgehend dann weiterhin, verschiedene Textebenen zu unterschieden (Bredel 2008: 140). Gallmann (1985: 167) beziffert als ihre Funktion, das Eingeklammerte als weglassbar oder nebensächlich zu kennzeichnen. Bei der öffnenden Klammer handelt es sich um ein proklitisches Interpunktionszeichen i.S.v. Bredel (2008: 34), d.h. sie lehnt sich an das unmittelbar folgende Wort (in dieser Konstruktion das erste Wort des KE:KlammerausdruckKlammerausdrucks) an und kann nur zusammen mit diesem verschoben werden. Bei der schließenden Klammer handelt es sich um ein enklitisches Interpunktionszeichen i.S.v. Bredel (2008: 34), d.h. sie lehnt sich an das unmittelbar vorangehende Wort (in dieser Konstruktion das letzte Wort des KE:KlammerausdruckKlammerausdrucks), an und kann nur zusammen mit diesem verschoben werden. In der hier geschilderten Konstruktion, die nicht zur internen Strukturierung von Wörtern, sondern als graphematisch-syntaktisches Mittel verwendet wird, geht der öffnenden Klammer ein Spatium voran, der schließenden Klammer folgt ein Spatium oder Interpunktionszeichen.

Beispiel:

Koalitionsfavorit ist Schwarz-Gelb (27 Prozent). Es folgen
{
KE:BezugsausdruckRot-Grün
(KE-lex:(_)
KE:Klammerausdruck20 Prozent
)KE-lex:(_)
}
, die große Koalition von Union und SPD ( 19 Prozent ) und SPD-FDP ( 7 Prozent ) . Bei den FDP-Anhängern fallen die Koalitionspräferenzen deutlich zu Gunsten von CDU/ CSU aus (57 Prozent), nur 7 Prozent wollen eine Kooperation mit der SPD.

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Bezugsausdruck

In den meisten Fällen handelt es sich bei dem KE:BezugsausdruckBezugsausdruck X - und damit, da er den Kopf der Konstruktion bildet, bei der ganzen Konstruktion - um einen nominalen Ausdruck. Was ein möglicher Filler des Slots KE:BezugsausdruckBezugsausdruck X ist, entscheidet sich im Zusammenspiel des mit dem anderen KE, KE:KlammerausdruckAngabe (bezogen auf X): Gemeinsam müssen Sie einer der Tochterkonstruktionen Entsprechung:Klammern, Einordnung:Klammern, Konkretisierung:Klammern oder Zuordnung:Klammern subsummierbar sein.

Klammerausdruck

Der KE:KlammerausdruckKlammerausdruck hat i.d.R. dieselbe grammatische Kategorie wie der KE:BezugsausdruckBezugsausdruck X. Was ein möglicher Filler des Slots KE:KlammerausdruckKlammerausdruck ist, entscheidet sich im Zusammenspiel des mit dem anderen KE, KE:BezugsausdruckBezugsausdruck X: Gemeinsam müssen Sie einer der Tochterkonstruktionen Entsprechung:Klammern, Einordnung:Klammern, Konkretisierung:Klammern oder Zuordnung:Klammern subsummierbar sein.

Kern-KE-Sets
BezugsausdruckKlammerausdruck

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Klammerumgebung

Als KE:KlammerumgebungKlammerumgebung wird grundsätzlich der Text vor der öffnenden und nach der schließenden Klammer des KE:KlammerausdruckKlammerausdrucks verstanden, von dem der Klammerausdruck als informationell sekundär abgesetzt wird. Die KE:KlammerumgebungKlammerumgebung gehört somit zur primären (präziser: im Verhältnis zur Denotation des KE:KlammerausdruckKlammerausdrucks vorrangigen) Information. Die Konstruktion erbt diese Interpretation von der die Familie der (nicht-morphologischen) Klammerausdrücke konstituierenden Konstruktion Sekundäre_Information:Klammern.

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Bredel, Ursula (2008): Die Interpunktion des Deutschen. Ein kompositionelles System zur Online-Steuerung des Lesens, Linguistische Arbeiten, 522 Tübingen: Niemeyer, 189–194.
Gallmann, Peter (1985): Graphische Elemente der geschriebenen Sprache. Grundlagen für eine Reform der Orthographie, Reihe germanistische Linguistik, 60 Tübingen: Niemeyer.
Klein, Wolf Peter (1998): Über Schriftpartikel, oder: Warum man manchmal aus einer Mücke einen Elefanten machen darf, in: Harden, Theo / Weydt, Harald (Hrsg.): Stauffenburg-Festschriften, 5, Tübingen: Stauffenburg, 177–186.
Ziem Alexander / Barteld, Fabian / Böbel (in Begutachtung): The German FrameNet Constructicon, in: Ziem Alexander / Willich, Alexander / Michel (Hrsg.): Constructing constructicons: issues, approaches, and cross-linguistic perspectives, Amsterdam: Benjamins, Pages.