Konstruktion: Konkretisierung_exhaustiv:Klammern

Der 350-cm3-Erdgasmotor ist 17 PS stark.
{
KE:BezugsausdruckDie Abgaswerte
(KE-lex:Klammern
KE:Klammerausdruck Stickoxid , Kohlenwasserstoff , Kohlenmonoxid
)KE-lex:Klammern
}
KE:Klammerumgebung erfüllen die kalifornischen Abgasbestimmungen , die strenger sind als die schweizerischen .
Dass der Motor so sauber läuft, ist unter anderem auf die konstante Drehzahl zurückzuführen. Er verfügt über fünf Drehzahlen, die elektronisch je nach Energiebedarf zum Einsatz kommen. Zudem ist der Erdgasmotor mit einem Dreiwegkatalysator ausgerüstet.

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Konkretisierung:Klammern

Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:

Konstruktionstyp:

Graphematische Konstruktion

Struktur/Form der Konstruktion:

X_(Y)

Die Konstruktion Konkretisierung_exhaustiv:Klammern besteht aus einem KE:BezugsausdruckBezugsausdruck, dem ein in KlammernKE-lex:Klammern eingeschlossener KE:Klammerausdruckweiterer Ausdruck folgt. Der KE:KlammerausdruckKlammerausdruck gibt exhaustiv die Gattungen oder Entitäten an, die sich dem KE:BezugsausdruckBezugsausdruck subsummieren lassen. Erfolgt die Angabe der Unterkategorien nicht erschöpfend, so liegt eine der Schwesterkonstruktionen (Konkretisierung_exemplifizierend:Klammern oder Konkretisierung_restriktiv:Klammern vor.

Die Konstruktion erbt von der Konstruktion Attribution:Klammern die Eigenschaft, dass ein - i.d.R. nominaler - Kopf durch einen unmittelbar nachgestellten Ausdruck erweitert wird (vgl. Ziem et al. 2023). Sie kann syntaktisch selbständig (etwa in listenhaften Aufzählungen) vorkommen, wird aber vor allem als Satzglied oder Satzgliedteil geschriebener Sätze realisiert. In letzterem Falle fungiert die Konstruktion als sekundäre Prädikation. Weiterhin erbt sie von der die Familie der Klammerkonstruktionen konstituierenden Konstruktion Sekundäre_Information:Klammern die informationsstrukturelle Instruktion an den Leser, dem eingeklammerten Ausdruck nachrangige Wichtigkeit (im Vergleich mit der KE:KlammerumgebungKlammerumgebung) zuzuweisen (vgl. Ziem et al. 2023).

Weiterführende Informationen

Die Konstruktion ist auf die schriftliche Modalität beschränkt. Wenn eine Instanz der Konstruktion vorgelesen werden soll, so können die lexikalisch festen KlammernKE-lex:Klammern durch Pausen realisiert, der KE:KlammerausdruckKlammerausdruck intonatorisch stark abgesetzt werden. Eine solche Realisierung ist aber - anders als bei "gewöhnlichen Parenthesen" - als sekundär und markiert zu betrachten.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

PhraseNP
variabel
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.25 - -
Modalität

schriftlich

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

Klammern

Gemeinsam mit den Anführungszeichen bilden die KlammernKE-lex:Klammern die Klasse der einzigen echt paarigen Zeichen (Bredel 2008: 82). Aus historischer Sicht lag die Funktion von Klammern laut Bredel (2008: 139) zunächst darin, "(verzichtbare) Kommentare eines Autors" als solche zu kennzeichnen (vgl. auch Klein 1998), davon ausgehend dann weiterhin, verschiedene Textebenen zu unterschieden (Bredel 2008: 140). Gallmann (1985: 167) beziffert als ihre Funktion, das KE:KlammerausdruckEingeklammerte als weglassbar oder nebensächlich zu kennzeichnen. Bei der Öffnenden Klammer handelt es sich um ein proklitisches Interpunktionszeichen i.S.v. Bredel (2008: 34), d.h. sie lehnt sich an das unmittelbar folgende Wortmaterial an und kann nur zusammen mit diesem auf die nächste Zeile verschoben werden. Bei der schließenden Klammer handelt es sich um ein enklitisches Interpunktionszeichen i.S.v. Bredel (2008: 34), d.h. sie lehnt sich an das unmittelbar vorangehende Wortmaterial an. In der hier geschilderten, nicht-morphologischen Konstruktion geht der Öffnenden Klammer ein Spatium voran, der schließenden Klammer folgt ein Spatium oder Interpunktionszeichen.

Beispiel:

Eine Interessengemeinschaft mit rund 200 Unterzeichnern reichte bei der Gemeinde eine «Petition» ein. Der Gemeinderat war dem Anliegen der Jugendlichen wohlgesinnt und setzte eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Renaldo Chiogna ein.
KE:KlammerumgebungZusammen mit
{
KE:BezugsausdruckFachpersonen
(KE-lex:Klammern
KE:Klammerausdruck Lehrer , Anbieter , Sponsoren
)KE-lex:Klammern
}
KE:Klammerumgebung wurden verschiedene Abklärungen getroffen .
Nachdem im März verschiedene Institutionen, Firmen und Sponsoren zum Teil namhafte Beiträge zugesichert haben, konnte die Anlage gebaut werden. Das Geld der Gemeinde reicht für die Teerung des Platzes. Mit den Sponsoren-Beiträgen werden die Geräte gekauft. Bis jetzt reichen diese Gelder für den Kauf einer Fun-Box (Tisch mit vier Auffahrt-Rampen), einer Quaterpipe sowie zwei kleinere Elemente für Kinder und Anfänger. Sollten weitere Sponsoren-Beiträge eingehen, werden je nach Bedürfnis der Jungen weitere Geräte angeschafft.

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Bezugsausdruck

Das KE KE:BezugsausdruckBezugsausdruck geht dem KE:Klammerausdruckeingeklammerten Ausdruck voraus. In den meisten Fällen handelt es sich um einen nominalen Ausdruck, der durch den gleichfalls nominalen KE:KlammerausdruckKlammerausdruck näher bestimmt wird.

Klammerausdruck

Der KE:KlammerausdruckKlammerausdruck folgt mit den ihn umgebenden und sich an ihn anlehnenden KlammernKE-lex:Klammern seinem KE:BezugsausdruckBezugsausdruck. Er besteht aus zwei oder mehr in aller Regel nominalen Ausdrücken, die v.a. durch Kommata und/oder koordinierte Konjunktionen miteinander verbunden sind.

In semantischer Sicht schlüsselt der KE:KlammerausdruckKlammerausdruck den KE:BezugsausdruckBezugsausdruck in Untergattungen/Hyponyme (in generischen Kontexten) oder einzelne Instanzen (in episodischen Kontexten) auf. Da die Auflistung exhaustiv ist, haben KE:BezugsausdruckBezugsausdruck und KE:KlammerausdruckKlammerausdruck dieselbe Extension.

Am Donnerstag, 15. Mai, führt die FDP Oberuzwil ihre Hauptversammlung um 20 Uhr im Hotel Rössli in Oberuzwil durch.
KE:KlammerumgebungIm Mittelpunkt des geschäftlichen Teils stehen die Wahlen in den
{
KE:BezugsausdruckParteivorstand
(KE-lex:Klammern
KE:Klammerausdruck Präsident , übriger Vorstand , zwei neue Revisoren und Bezirksdelegierte
)KE-lex:Klammern
}
KE:Klammerumgebung .

KE:KlammerumgebungSie sollen jetzt durch Schilder ersetzt werden , auf denen
{
KE:Bezugsausdruckdie unerwünschten Fahrzeuge
(KE-lex:Klammern
KE:Klammerausdruck Auto , Motorrad , Mofa
)KE-lex:Klammern
}
KE:Klammerumgebung zu sehen sind .
Davon erhoffe man sich eine bessere Abhaltewirkung.

Klammerumgebung

Als KE:KlammerumgebungKlammerumgebung wird grundsätzlich der Text vor der öffnenden und nach der schließenden Klammer des KE:KlammerausdruckKlammerausdrucks verstanden, von dem der Klammerausdruck als informationell sekundär abgesetzt wird. Die KE:KlammerumgebungKlammerumgebung gehört somit zur primären (präziser: im Verhältnis zur Denotation des KE:KlammerausdruckKlammerausdrucks vorrangigen) Information. Die Konstruktion erbt diese Interpretation von der die Familie der (nicht-morphologischen) Klammerausdrücke konstituierenden Konstruktion Sekundäre_Information:Klammern.

Kern-KE-Sets
BezugsausdruckKlammerausdruck

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Bredel, Ursula (2008): Die Interpunktion des Deutschen. Ein kompositionelles System zur Online-Steuerung des Lesens, Linguistische Arbeiten, 522 Tübingen: Niemeyer, 189–194.
Klein, Wolf Peter (1998): Über Schriftpartikel, oder: Warum man manchmal aus einer Mücke einen Elefanten machen darf, in: Harden, Theo / Weydt, Harald (Hrsg.): Stauffenburg-Festschriften, 5, Tübingen: Stauffenburg, 177–186.
Gallmann, Peter (1985): Graphische Elemente der geschriebenen Sprache. Grundlagen für eine Reform der Orthographie, Reihe germanistische Linguistik, 60 Tübingen: Niemeyer.
Ziem Alexander / Barteld, Fabian / Böbel (in Begutachtung): The German FrameNet Constructicon, in: Ziem Alexander / Willich, Alexander / Michel (Hrsg.): Constructing constructicons: issues, approaches, and cross-linguistic perspectives, Amsterdam: Benjamins, Pages.