Konstruktion: Passe-partout-Phrasem:X_Kopula_ART_Y-ding

(* trinkt schon*)
KE:ReferentEs
{
warKE-lex:sein
}
ehrlicherweise ein
{
KE:Bezugsglied“Nun mach’ endlich mal’n Punkt”
-
DingKE-lex:ding
}
. Mit solchen Sachen würde ich nie fertig werden, gäbe es kein Abgabedatum, fürchte ich.

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Determinativkompositum

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Kategorisierung:XP_Kopula_YP

Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:

Konstruktionstyp:

Morphologische Konstruktion

Morphologische Konstruktion: Wortbildung

Syntaktische Konstruktion

Struktur/Form der Konstruktion:

X_Kopula_ART_Y-ding

Bei der Konstruktion Passe-partout-Phrasem:X_Kopula_ART_Y-ding handelt es sich um ein in die Konstruktion Kategorisierung:NP_Kopula_XP eingebettetes Kompositum mit fixem Zweitglied. Mittels der Konstruktion "werden zwei Entitäten (X und Y) syntaktisch und semantisch miteinander verbunden, um (aus Sicht der Produzent/-innen) (stereo)typische Merkmale der Entität, die in die Y-Stelle tritt, zu versprachlichen" (Stumpf 2021a:24).

Obligatorische Elemente dieser Konstruktion sind die beiden lexikalisch festen Kern-Konstruktionselemente (KE-lex) Kopulaverb (seinKE-lex:sein, werdenKE-lex:werden oder bleibenKE-lex:bleiben) und Passe-partout-Wort (dingKE-lex:ding, kramKE-lex:kram, sacheKE-lex:sache, teilKE-lex:teil oder zeugKE-lex:zeug) sowie die internen Kern-Konstruktionselemente (Kern-KE) KE:BezugsgliedBezugsglied und KE:ReferentReferent.

Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

einfacher SatzV1
einfacher SatzV2
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.33 idiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

ding

Das KE-lex besteht aus einem simplizischen Passe-partout-Wort wie dingKE-lex:ding, kramKE-lex:kram, sacheKE-lex:sache, teilKE-lex:teil oder zeugKE-lex:zeug. Es wird an das jeweilige KE:BezugsgliedBezugsglied angehängt und beschreibt zusammen mit diesem den KE:ReferentReferenten in einer bestimmten Hinsicht. Das KE-lex kann in unterschiedlichen Flexionsformen auftreten (Tragedinger, Lampendings, Reisedinge).

sein

Das KE-ex wird durch ein Kopulaverb (seinKE-lex:sein, werdenKE-lex:werden, bleibenKE-lex:bleiben) realisiert und kann dem Kompositum entweder voran- oder nachgestellt sein. Das Kopulaverb markiert die Verbindung zwischen Kompositum ( KE:BezugsgliedBezugsglied+dingKE-lex:ding) und KE:ReferentReferent.

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Bezugsglied

Das interne Kern-KE KE:BezugsgliedBezugsglied bildet das Erstglied des Kompositums. "In der Regel wird die Determinans-Stelle durch ein Substantiv aufgefüllt" (Stumpf 2021: 29), möglich sind darüber hinaus Wortgruppen und Phrasen. Durch die Wortbildungskonstruktion ( KE:BezugsgliedBezugsglied+dingKE-lex:ding) wird der KE:ReferentReferent näher beschrieben.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Auf diesem wird das das auf Linux basierende SteamOS laufen. Dabei
{
istKE-lex:sein
}
KE:Referenteine Steam Machine
kein
{
KE:Bezugsglied“nur Valve darf”
-
DingKE-lex:ding
}
. Man ermutigt Hersteller sogar, eigene Steam Machines auf den Markt zu bringen.
Im Oktober wird sie zum sechsten Mal verliehen, natürlich im Friedrichstadtpalast.
KE:ReferentDie Henne
{
istKE-lex:sein
}
kein
{
KE:BezugsgliedGlitzer
dingKE-lex:ding
}
, nicht aus Gold , nicht aus coolem Plexiglas wie andere Medienpreise , sondern aus Bronze und dreieinhalb Kilo schwer . Solide Handarbeit, made in Altkünkendorf, Brandenburg.
Referent

Das interne Kern-KE KE:ReferentReferent ist dasjenige Element, auf welches sich das Kompositum bezieht. Es bildet das Subjekt des Satzes und wird in Form eines Substantivs, Pronomens, einer Phrase oder eines vollständigen Satzes realisiert.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

vielmehr begründet er gewitzt die neue Spezies traumverlorener Klangbastler am heimischen Laptop. Dass
KE:ReferentSoftware
kein
{
KE:BezugsgliedWunder
dingKE-lex:ding
istKE-lex:sein
}
, womöglich dümmer , als man denkt - darin liegt für ihn die Herausforderung . Seine Arbeit besteht darin, sich unvoreingenommen an den technischen Grenzen auf der Software-Ebene abzuarbeiten.
Den verdienten Erfolg des letztjährigen Drittligaclubs wertete Trainer Markus Kauczinski ""als ganz, ganz wichtiges"" Erfolgserlebnis für seine Equipe. " " Man hat den Druck gemerkt , den die Mannschaft hatte " " , bemerkte er , " "
KE:Referentzwölfmal in Folge ungeschlagen
{
istKE-lex:sein
}
ein
{
KE:BezugsgliedRiesen
dingKE-lex:ding
}
" " . Viermal in Serie ohne Sieg ist mittlerweile Arminia Bielefeld nach dem 0:2 gegen Ingolstadt am Freitagabend.

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Stumpf, Sören (2021): „Star Wars ist eben mehr so ein Männerding.“ Eine Korpusuntersuchung zur Syntax, Semantik und Pragmatik der Konstruktion [X Kopula ein Y-Ding], Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation 49(1), 24–45.
Stumpf, Sören (2021): Passe-partout-Komposita im gesprochenen Deutsch. Konstruktionsgrammatische und interaktionslinguistische Zugänge im Rahmen einer pragmatischen Wortbildung, ZGL 49(1), 33–83.